Kirchweih im Kindergarten ST. MARIEN in Aschau
Ab 1868 wurde in Bayern in allen Kirchen am 3. Sonntag im Oktober das Kirchweihfest bzw. der Jahrestag der Weihe der Gotteshäuser, gefeiert. Wir sagen dazu auch „Kirta“. Durch die rot-weiße Fahne, die aus dem Turmfenster hängt (auch „Zachäus“ genannt), wird dieses Fest angekündigt. Deshalb erzählen wir in dieser Zeit den Kindern die Geschichte vom Zöllner Zachäus, dem kleinen Mann, der Jesus sehen wollte und deshalb auf einen Baum kletterte. Viele Bräuche zu Kirchweih gibt es hier im Chiemgau: Den Kirchweihmarkt (Halfing), den Kirta-Tanz, die Kirta-Ente oder Gans als Festbraten, die leckere Kirtanudel (Schmalzgebäck) oder wie wir sagen „die Auszog‘ne.“ Manchmal dauerte dieses Fest länger als 2 Tage …. „A gscheida Kirta dauert bis zum Irta (= Dienstag) wenns’d de ned duasd schicka, dann bis zum Migga (= Mittwoch) manchmoi, da Knecht da grinster, a bnis zum Pfinsta (= Donnerstag) und sigt ma’s End – leida,geht er no bis Freida“ (= Freitag)
Am „ Irta“ durften unsere großen Vorschul- bzw. Projektkinder am beliebtesten Kirchweihbrauch teilnehmen – dem „Kirtahutschn“. Und so schaukelten sie, mit einer Mordsgaudi, aber trotzdem mit der nötigen Vorsicht auf einem Holzbalken hin und her. Dank’schön der Familie Reiter vom Daurerhof und ebenso vergelt’s Gott unserer Kindergartenmama Katrin, die für die Kinder Kirtanudeln gebacken hat. „De ham wirklich sauguad gschmeckt…“ hörten wir einen kleinen Naseweis sagen. Kurz vor dem Heimgehen verabschiedeten sich die Kinder „Pfiat euch, schee wars – mir g’freun uns scho auf nächstes Jahr“.